Geschichte


Zur Geschichte der Stiftung Großes Waisenhaus BMV


Die Stiftung Großes Waisenhaus Beatae Marie Virginis ist eine der ältesten und bedeutendsten Bürgerstiftungen des Braunschweiger Landes. Sie hat ihren Ursprung im 13. Jahrhundert. Damals stifteten Braunschweiger Landeskinder das Hospital Beatae Mariae Virginis (BMV). In ihm sollten Arme, Gebrechliche, Alte und Kranke Aufnahme finden.
Die erste urkundliche Erwähnung, die auch im Stadtarchiv in Braunschweig noch vorhanden ist, stammt aus dem Jahre 1245.

1676/77 erlebte die Stiftung eine erste große Zäsur. Das Hospital wurde zum  „Armen-, Waisen-, Zucht- und Werkhaus“. Nach dem 30-jährigen Krieg kam es in vielen Städten zur Gründung solcher Anstalten, die für eine ganze Reihe sozialer Problemfelder zuständig waren und deren Absichten schon im Namen deutlich wurden. 

1748  wurden die Waisenkinder räumlich von den übrigen Gruppen getrennt. Der Wert der Bildung wurde erkannt und das eigene Schulwesen  verbessert. Überliefert ist die „Ordnung der Realschule im  Waisenhause“ von 1754. Die Schule entwickelte sich zur „Musterschule in der Stadt“, wie es später der Archivdirektor Richard Moderhack formulierte. Die Schule bestand bis 1917.

1751 wurde die Waisenhaus-Buchduckerei gegründet. Sie bestand bis 1986.

1944 trafen alliierte Bombenangriffe die Gebäude der Stiftung. Kinder und Jugendliche konnten in Sicherheit gebracht werden und wurden dann nach Sambleben und nach Wolfshagen evakuiert. Als Notunterkunft diente auch die Braunschweiger Taubstummenanstalt.

1948 erfolgte die als „provisorisch“ bezeichnete Unterbringung in einem Flügel des ehemaligen Luftwaffenkommandos in Braunschweig.

1961 zog das Waisenhaus mit etwa 250 Kindern und Jugendlichen in einen  Neubau an der Salzdahlumer Straße.

Ende der 1970er Jahre verlor die Heimerziehung durch Geburtenrückgang, Pflegestellenvermittlung und Ausbau ambulanter Betreuungsformen immer mehr an Bedeutung. Die Stiftung suchte nach neuen Aufgabenfeldern, um sich weiter finanzieren zu können.             

1981 wurde eine „sonderpädagogische Tagesgruppe“ eingerichtet, 1983 ein Jugendgästehaus.

1995 feierte die Stiftung Großes Waisenhaus 750-jähriges Bestehen.

Ab 2005  leiteten das Land Niedersachsen und die Stadt Braunschweig eine Phase der Sanierung ein. Die eigenen sozialen Tätigkeitsfelder wurden eingestellt. Eigene Räume und eigenes Personal wurden reduziert.

Seit 2008 ist ein neues Direktorium berufen, das aus zwei ehrenamtlich Tätigen besteht.
Frau Thamm übernahm als langjährige Mitarbeiterin der Verwaltung die neue Verwaltungsleitung.

2009 Mit der seit Einleitung der Sanierungsphase erstmals möglichen Ausschüttung von Mitteln für Kinder- und Jugendprojekte im Jahr 2009 hat die Stiftung wieder Außenwirkung erlangt.

2011 rundete die Unterstützung zusätzlicher Projekte die engagierte Stiftungsarbeit für Kinder und Jugendliche weiter ab.